Dr. Jacobs Institut

ganzheitlich wissenschaftlich

Nahrungsergänzung bei Prostatakrebs

Multivitamine, Spurenelemente, Selen –  
zu viel schadet, die richtige Menge nützt

Sicher ist, dass Multivitaminpräparate keine abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung und gesunde Lebensweise ersetzen können. Leider werden sie immer noch viel zu häufig als Alibi für eben diese Versäumnisse konsumiert. Doch können sie auch schaden?

Besonders bedenklich ist, dass in den meisten gängigen Multivitaminpräparaten auch Spurenelemente enthalten sind, welche die meisten Menschen gar nicht brauchen: wie z. B. Eisen und Kupfer. In den USA ist sogar häufig Nickel in Supplementen enthalten. Metalle wie Kupfer, Nickel und Eisen fördern oxidative Zellschäden und Entzündungsprozesse sowie die Entstehung von Arteriosklerose und Krebserkrankungen.

In einer Untersuchung an 3000 Männern und 3244 Frauen erhöhten die prooxidativen Metalle Eisen und Kupfer das relative Krebserkrankungsrisiko um den Faktor 1,86 (Eisen) bzw. 1,89 (Kupfer), während niedrige Serumwerte das relative Risiko auf 0,96 (Eisen) bzw. 0,76 (Kupfer) senkten (Wu et al., 2004). Kupfer wirkt zytotoxisch, erzeugt oxidativen Stress und chronische Entzündungsreaktionen durch Interaktionen mit NFkappa-B und TNF-alpha (Kennedy et al., 1998; Persichini et al., 2006). Es stimuliert auch die Neubildung von Tumor­gefäßen. Die Kupferwerte von Krebskranken sind gegenüber Gesunden deutlich erhöht (Nayak Shivananda et al., 2003). Therapeutisch verhindern Chelatoren die Hemmung der Kupfer­aufnahme und reduzieren deutlich das Krebswachstum und die Neo­angio­genese (Brewer et al., 2000). Bekanntermaßen leben Frauen im Schnitt 5-8 Jahre länger als Männer und haben bis zur Menopause deutlich weniger Herz-Kreislauf- und Krebs­erkrankungen, wobei nach der Menopause das Erkrankungsrisiko drastisch ansteigt. Möglicherweise beruht dieser protektive Mechanismus auf den deutlich niedrigeren Eisen- und Kupfer-Spiegeln infolge der monatlichen „periodischen“ Entgiftung der Frau.

Eine aktuelle Studie des National Cancer Institute mit 295.344 Männern zeigte, dass man die Gesunderhaltung der Prostata nicht durch Multivitaminpräparate erreichen kann. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der regelmäßigen Einnahme und dem Risiko, an einem lokalisierten Prostatakarzinom zu erkranken. Dagegen scheint der exzessive Konsum von Multivitaminpräparaten das Risiko eines fortgeschrittenen (RR = 1,32) oder zum Tode führenden (RR = 1,98) Karzinoms zu erhöhen. Diese positive Korrelation war am höchsten bei Männern mit Prostatakarzinom in der Familienanamnese und Männern, die Einzel­prä­pa­rate, einschließlich Selen, beta-Carotin und Zink, einnahmen (Lawson et al., 2007). Seltsamerweise korrelierte eine gesunde Lebensweise in der großen Studie deutlich mit einem erhöhten Risiko eines Prostatakarzinoms! Grund war wohl aber weniger die gesunde Lebensweise, sondern – wie auch die Autoren einräumten – der Detection Bias: Männer, die gesund leben und Prävention betreiben, und auch Männer mit Prostatakarzinom in der Familienanamnese, nehmen deutlich mehr Supplemente und gehen viel öfter zu Vor­sorge­unter­suchungen. Auch die besonders hohe Assoziation mit fortgeschrittenem Prostatakrebs (nicht aber mit tödlich verlaufendem Prostatakrebs) verschwand in der Studie in einer Sub­analyse, wo man diejenigen ausschloss, die die ersten Symptome ihres noch unbekannten fort­ge­schrit­tenen Prostatakrebses mit Supplementen zu bekämpfen versuchten. Mit anderen Worten: die Supplemente machten sie nicht krank, sondern weil sie schon krank waren, nahmen sie mehr Supplemente.

Dennoch decken sich diese Ergebnisse mit anderen Studien, die auf ein Bild hinweisen: Ernährungsphysiologische Dosen von Vitaminen und Spurenelementen haben keine bis günstige Effekte, während orthomolekulare Dosen auch negative Effekte zeigen können. Viel hilft eben nicht immer viel.

So wurde vom National Cancer Institute die SELECT-Studie vorzeitig beendet: Einer Zwischen­auswertung zufolge (Lippman et al., 2008) schützt Vitamin E und/oder Selen ältere Männer nicht vor einem Prostatakarzinom. Unter der Gabe von Vitamin E war das Risiko von Prostatakarzinomen sogar leicht erhöht und im Selen-Arm der Studie war die Zahl der Diabeteserkrankungen höher. Die SELECT-Studie wurde aufgrund früher positiver Studien­ergebnisse zu Vitamin E und Selen in Angriff genommen. Aus eigentlich unbegreiflichen Gründen wurde die in vier prospektiven Studien bewährte ernährungsphysiologische Vitamin-E-Dosis von 50 I.E., die zu einer Senkung des Auftretens von Prostatakrebs führte, erhöht auf 400 I.E. pro Tag. Bereits aus einer früheren Studie war bekannt, dass Dosen über 100 I.E Vitamin E das Risiko eines aggressiven Prostatakrebses erhöhen.

Aus früheren Studien war auch bekannt, dass Selen in einer Dosis von 200 µg deutlich das Risiko eines Prostatakarzinoms senkte, jedoch bei Männern mit Selenmangel. Dieser ist bei Rauchern besonders häufig. Die optimale Aktivität der Selenoproteine liegt bei einer Plasma-Selenkonzentration zwischen 110-130 µg/l vor. Niedrigere oder höhere Werte erhöhen tendenziell die Krebs- wie auch die Gesamtmortalität. Während Deutschland und Europa mit Selen unterversorgt sind, trifft für die USA das Gegenteil zu. Daher fragt man sich mit Recht nach der Sinnhaftigkeit der SELECT-Studie. Wer würde bei regelrechtem Ölstand zusätzliches Öl einfüllen und dabei erwarten, dass dies gut für den Motor ist?

Der präventive Effekt von Selen ist abhängig vom Versorgungsstatus zu Beginn einer Substitution. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt auch eine aktuelle Meta-Analyse von Hurst et al. (2012). Bei der NPC-Studie (Nutritional Prevention of Cancer) waren die Ausgangs­werte niedrig (Median 113 µg/l) und das Risiko, Prostatakrebs zu entwickeln, sank bei (oraler) Einnahme von 200 µg Selen pro Tag um 52 Prozent. Bei der SELECT-Studie war der Selen-Ausgangswert hoch (Median 135 µg/l). Unter Supplementierung mit Selen-Methio­nin wurden Werte von bis zu 275 µg/l erreicht. Im Gegensatz zu Selenit/Selenat akkumuliert Selen-Methionin und ist daher potentiell gefährlicher.

Selen und Vitamin E sind also weiterhin sinnvoll: Vitamin E in natürlichen Mengen, am besten aus der Nahrung, Selen höher dosiert für diejenigen, die es brauchen. Vor allem bei einem bekannten Diabetesrisiko sollte der Mangel bei einer Langzeiteinnahme sicher­gestellt sein. Niedrigere Dosen (ca. 50 µg) dürften ohnehin keinen Schaden anrichten.

Sind wir schlauer als ein Jahrmillionen langer Reifeprozess?

Am besten orientieren wir uns am Beispiel der Natur und versuchen nicht, schlauer zu sein. So festigt sich in der Ernährungswissenschaft auf der Grundlage zahlreicher epidemio­logi­scher und klinischer Studien die Überzeugung, dass es bei den bewiesenen Effekten von Obst und Gemüse weniger um die Spitzenleistung einiger weniger isolierter Verbindungen geht, sondern um das additive und synergistische Zusammenspiel der natürlichen Stoff­kom­binationen in einer Frucht (z. B. Liu et al., 2004).

Während isolierte pharmakologische Verbindungen meistens eine ausgeprägte Wirkung, aber auch ausgeprägte Nebenwirkungen haben können, sind Früchte, Beeren und Heil­pflanzen häufig (aber nicht immer) ausgeglichener und milder in der Wirkung. Ihr Geheimnis liegt in der Synergie. Pflanzen beeinflussen unsere Zellen und Gene über kom­plexe Signalwege. Hierbei „kommuniziert“ ein natürliches, seit Jahrmillionen fein auf­ein­an­der abgestimmtes Orchester von Wirkstoffen mit der Zelle. Daher kann die richtige Mischung sehr geringer Mengen eine durchaus positive Wirkung zeitigen.

Einseitige, auf bestimmte Verbindungen konzentrierte Extrakte oder aus der natürlichen Lebensmittelmatrix herausgerissene Vitalstoffe, wie hochdosierte Vitamine und hoch­dosierte Spurenelemente, haben eine andere Wirkung auf den Organismus als der natür­liche Verbund in Form einer Frucht oder eines Gemüses. Der Verzehr von großen, nahrungs­un­typischen Mengen isolierter Antioxidantien kann schaden, weil jedes Antioxidans zum Prooxidans werden kann und sich erst im Wechselspiel mit einer Vielzahl von Molekülen wieder regenerieren muss. Im letzten Jahrzehnt sind vor allem die sogenannten „sekundären Pflanzenstoffe“ (z. B. Polyphenole, Terpene, Steroide, Carotinoide, Alkaloide) in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Polyphenole bilden die größte Gruppe unter den sekundären Pflanzenstoffen.

In diesem Zusammenhang ist eine aktuelle Studie (Barger et al., 2008) erwähnenswert. Häufig wird Resveratrol für die Gesundheitswirkung des Rotweins verantwortlich gemacht. In dieser Studie wurde gezeigt, dass eine naturgemäße Polyphenol-Mischung mit einer wesentlich niedrigeren Resveratrol-Dosierung – nur 6 % im Vergleich zur bekannten Studie von Baur et al. (2006) – deutlich mehr Gene (1711 Gene, 61 % der untersuchten Gene) günstig beeinflusste als eine energiereduzierte Ernährung (187 Gene, 7 %) oder Resveratrol allein (224 Gene, 8 %). Mit anderen Worten: täglich 1 bis max. 2 Gläschen eines guten, herben Bio-Rotweins aus dem Eichenfass ist gesünder als eine Pille mit isoliertem Resveratrol.

Pflanzenpower gegen Prostatakrebs

Insgesamt ist eine abschließende Beurteilung der Studienlage zum Prostatakrebs zu Pflanzenstoffen nicht möglich. Allerdings gilt dies auch für die Hormonentzugstherapie, dem Goldstandard beim metastasierten Prostatakrebs. Seit ihrer Implementierung durch Huggins und Hodges im Jahre 1941 ist hier keine abschließende Beurteilung in Bezug auf eine Lebensverlängerung möglich. Zwar kann sie palliativ die Symptomatik der Erkran­kungen und ihres Fortschreitens mildern, jedoch gibt es bis heute keinen schlüssigen Beweis, dass sie das Leben verlängern kann, wie die aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesell­schaft für Urologie darlegen (Aus et al., 2005).

Daher haben Betroffene Recht, nicht auf das abschließende Urteil der Medizin zu warten, bevor sie die Initiative für ihre Gesundheit ergreifen. Zwar wären groß angelegte Studien wünschens­wert, sie sind aber nicht zu erwarten, da die genannten Stoffe für die forschende pharmazeutische Industrie von geringem Interesse sind.

Granatapfel: Zu Granatapfel-Polyphenolen wurden inzwischen etwa 300 präklinische und klinische Studien mit überzeugenden, vielseitigen Effekten veröffentlicht. Neben zahlreichen präklinischen Studien, die ein breites Wirkungsspektrum gegen Prostatakrebs aufzeigten, bewährte sich die Frucht auch in zwei klinischen Studien bei Prostatakrebspatienten, die nach einer Primärtherapie (Bestrahlung, OP) wieder ein Fortschreiten der Krebserkrankung hatten: Sie konnten ihren PSA-Wert wesentlich länger stabil halten. Der PSA-Wert ist ein wichtiger Verlaufsmarker bei Prostatakrebs: Je langsamer der PSA-Wert nach einer Therapie ansteigt, desto länger ist normalerweise die Lebenserwartung. In dieser Studie an 48 Patienten mit Prostatakrebs verlängerten 240 ml Granatapfelsaft (aus Konzentrat, 570 mg Polyphenole pro Portion) den Zeitraum, in dem sich der Wert des Prostata spezifischen Antigens (PSA) verdoppelte, um 39 Monate – die fast vierfache Zeit (Pantuck et al., 2006). Alle Patienten der Studie hatten noch keine Hormontherapie durchgeführt und trotz vorheriger Operation oder Bestrahlung wieder steigende PSA-Werte, was auf ein Fortschreiten der Krankheit hinweist. Keiner der Studienteilnehmer entwickelte eine Metastasierung in der langen Studienzeit von 33 Monaten. Das Getränk hatte bei über 80 Prozent der Studien-Teilnehmer deutliche Wirkungen. Eine reine Maskierung des PSA-Wertes (eine Neutralisierung des PSA durch Granatapfel-Polyphenole) ist sehr unwahrscheinlich, denn bei gesunden Männern ohne Prostatakrebs hatte Granatapfelsaft keinen Einfluss auf den PSA-Wert.

Bei Patienten, die bis Ende 2008 im Median 56 Monate an der Studie teilgenommen hatten, verlängerte sich unter Granatapfelsaft die PSA-Verdopplungszeit sogar auf 60 Monate. Der PSA slope fiel dabei durchschnittlich um 60 % (Median-Wert) im Vergleich zu Kontrollteilnehmern (Pantuck et al. 2009). Eine weitere Schlussfolgerung der Lang­zeit­analyse: Eine Untergruppe der Patienten profitierte besonders von der Einnahme des Granat­apfels. Auch in Bioverfügbarkeitsstudien wurden erhebliche individuelle Unter­schiede festgestellt, die auf die Zusammensetzung der individuellen Darmflora zurück­ge­führt wurden (Cerda et al., 2004).

Bei der Lebendfermentation verdauen speziell ausgewählte probiotische Mikroorganismen mit ihrem natürlichen Enzymspektrum die Granatapfelsaft-Polyphenole quasi vor und erhöhen deren Bioaktivität und Bioverfügbarkeit. Die besondere Wirksamkeit von fermentierten Granatapfelpolyphenolen wurde in präklinischen Studien bei Leukämiezellen (Kawaii und Lansky, 2004) sowie Prostatakrebs (Albrecht et al., 2004; Lansky et al., 2005a und b) und Brustkrebs (Kim et al., 2002a) nachgewiesen.

In einer doppelblinden randomisierten Studie wurde 104 Prostatakrebspatienten nach erfolgloser Primärtherapie (PSA-Rezidiv) ein Granatapfel-Extrakt verabreicht. In der Studie hatten die Teilnehmer im Schnitt ein Alter von 74,5 Jahren und einen Prostatakrebs von mittlerer Aggressivität mit Gleason-Score 7. Durch die Aufnahme von Granatapfel-Extrakt mit 600 mg Polyphenolen am Tag über 6 Monate verlängerte sich die mittlere PSA-Verdopplungszeit von 11,9 auf 18,5 Monate. Bei 43 % der Studienteilnehmer konnte diese Zeitspanne im Vergleich zum Ausgangswert am Beginn der Studie verdoppelt werden, bei 13 % wurden fallende PSA-Werte festgestellt (Paller et al., 2012).

Forschungsergebnisse (Überblick: Jacob und Klippel, 2008) zeigen interessante Perspek­tiven bezüglich des hormonrefraktären Prostatakarzinoms auf. Eine bedeutsame Wirkung von Granatapfel-Polyphenolen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs ist auch die Hemmung der Metastasierung und Tumorgefäßneubildung. Noch wenig erforscht, aber interessant ist auch die Wirkung von Granatapfel-Polyphenolen als Chelatoren potentiell toxischer Metalle wie z. B. Kupfer. Granatapfel-Polyphenole bilden möglicherweise eine sinnvolle, synergistische Ergänzung zu Standardtherapien wie Chemo- und Strahlentherapie sowie Hormon­ent­zugstherapie. Aufgrund der Eigenschaft von Granatapfelpolyphenolen, die Expression des Androgenrezeptors und androgen-synthetisierender Enzyme herabzuregulieren, bei Protein­kinasen eine Phosphorylierungshemmung und in Krebszellen die Apoptose ins­beson­dere über eine NF-kappaB-Aktivierungshemmung zu fördern, könnte eine Kombination mit der Hormonablation sehr interessante Synergie-Effekte bewirken und die Bildung von Resistenzen verzögern. Dies muss sich noch in der klinischen Praxis bewähren.

Granatapfel-Polyphenole vermögen wohl auch andere Krebsarten wie Darm-, Haut-, Blut-, Lungen- und Brustkrebs sowie Entzündungsprozesse, Stoffwechsel (metabolisches Syn­drom, Diabetes mellitus Typ 2), das Gehirn (Alzheimer) und das Herz-Kreislauf-System (KHK, Arteriosklerose) günstig zu beeinflussen (Überblick: Jacob, 2007a und b, Jacob, 2008).

Granatapfelprodukte weisen große Unterschiede in der Qualität und im Gehalt an Polyphenolen, den Hauptwirkstoffen, auf. Dies betrifft nicht nur die Säfte (897 bis 4265 mg/l Polyphenole nach Folin-Ciocalteu-Methode; Fischer-Zorn und Ara, 2007), sondern auch Granatapfelextrakte. Bei den meisten Kapselprodukten führt die übliche Hitzetrocknung durch Oxidation und Polymerisation der Polyphenole zu schwer resorbierbaren Substanzen. Gefriertrocknung erhält die natürliche Zusammensetzung am besten.

Sojaisoflavone und Grüntee werden u. a. für das extrem geringe Auftreten von Prostatakrebs in Asien verantwortlich gemacht. Tatsächlich wirken beide Substanzen auf vielseitigem Wege der Krebsentstehung entgegen, wie z. B. durch Absenkung der 5-alpha-Reduktase-Aktivität, Steigerung des SHBG-Spiegels mit Erniedrigung des freien Tes­tosterons, antientzündliche Wirkung, Bindung und Aktivierung des antiproliferativen ER-beta, Inhibition von Aromatase und Tyrosinkinase, Reduktion der Expression des Androgen­rezeptors und der PSA-Produktion, Reduktion der Proliferation, sowie durch Aktivierung des Vitamin-D-Rezeptors. In klinischen Studien wurden bisher nur geringfügig PSA-stabilisierende Effekte beobachtet (Überblick: von Löw et al., 2007).

Das Ansprechen von Prostatakrebs-Patienten hängt scheinbar von dem Stadium der Erkrankung und dem individuellen Rezeptor-Expressionsmuster ab. Isoflavone reduzieren deutlich das Risiko des lokalisierten Prostatakarzinoms, aber haben u. U. einen negativen Einfluss auf das fortgeschrittene Karzinom: In einer prospektiven Studie mit 43.509 Japanern im Alter von 45 bis 74 Jahren wurde der Einfluss von Soja-Isoflavonen auf das Prostata­kar­zi­nom untersucht (Kurahashi et al., 2007). Soja-Isoflavone, die in Asien häufig in fermentierter, besser bioverfügbarer Form verzehrt werden, reduzierten das Risiko eines lokalisierten Prostata­karzinoms signifikant. Dagegen schienen Isoflavone fortgeschrittene Prostata­karzinome eher zu fördern. Von 43.509 Japanern entwickelten im Studienzeitraum nur 74 ein fortgeschrittenes Karzinom, was ein deutlicher Hinweis für den chemopräventiven Nutzen der japanischen Ernährungsweise ist (Kurahashi et al., 2007).

Eine chinesische Fallkontrollstudie mit 130 Prostatakrebspatienten zeigte, dass Grüntee das Risiko, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, deutlich minderte. Dieser Effekt scheint dabei stark dosisabhängig zu sein: Für eine wirksame Chemoprävention sind 3 Tassen (1 Liter) pro Tag nötig. Die Vielgrünteetrinker hatten ein relatives Risiko (RR) von 0,27 (95% KI = 0,15-0,48) verglichen mit Nichtteetrinkern. Der Teegenuss über 40 Jahre hinweg zeigte die besten Effekte mit einem RR von 0,12 (95% KI = 0,06-0,26) (Jian et al., 2004). Leider zer­schlägt eine große prospektive Studie mit 19.561 Japanern allzu große Hoffnungen, hier zeigte sich kein Unterschied zwischen Grüntee-Vieltrinkern und Nichttrinkern (Kikuchi et al., 2006).

Für die Kombination von Soja und Grüntee sind zumindest im Tierversuch Synergieeffekte beschrieben worden: Bei Mäusen mit Prostatakarzinomen verstärkten sich Soja und Grüntee dabei, die Tumormasse zu reduzieren und die Serumkonzentrationen von Testosteron und DHT zu senken (Zhou et al., 2003).

Chinesen und Japaner essen auch reichlich Kreuzblütler, zum Beispiel als Chinakohl und andere Kohlsorten sowie als Wasabi (japanischer Meerrettich). Die nachgewiesene Antikrebswirkung der enthaltenen Glukosinolate wurde bereits thematisiert.

Auf dem ASCO Kongress wurde am 02. Juni 2013 eine bedeutende Studie vorgestellt. Viele Lebensmittel, die reich an Polyphenolen sind, darunter Granatäpfel, Brokkoli, grüner Tee und Gelbwurz, werden mit positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit in Verbindung gebracht. Da es uns nicht immer leicht fällt große Mengen dieser Lebensmittel zu uns zu nehmen, wurde in einer Studie von Thomas et al. (2013) untersucht, ob sich auch die Einnahme dieser Lebensmittel in konzentrierter Form als Nahrungsergänzungsmittel positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann.

In der doppelblinden, randomisierten Studie wurde 203 Prostatakrebspatienten über einen Zeitraum von sechs Monaten entweder ein polyphenolreiches Nahrungsergänzungsmittel verabreicht, das eine Mischung von Extrakten aus Granatapfel, grünem Tee, Brokkoli und Gelbwurz enthielt, oder ein Placebo. 59 % der Studienteilnehmer befanden sich zum Zeitpunkt der Studie unter aktiver Überwachung (active surveillance), 41 % hatten bereits eine Resektion hinter sich und erneut erhöhte PSA-Werte zu verzeichnen (watchful waiting).

Die Ergebnisse der Studie zeigen einen signifikant langsameren Anstieg der mittleren PSA-Werte in der Gruppe, die das polyphenolreiche Nahrungsergänzungsmittel einnahm, im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Während sich im Median der PSA-Wert in der Verum-Gruppe nach sechs Monaten durchschnittlich um nur 14,7 % erhöhte, waren es in der Placebo-Gruppe ganze 78,5 %. Am Ende der Studie konnten in der Verum-Gruppe 61 Studienteilnehmer (46 %) einen stabilen oder sogar geringeren PSA-Wert aufweisen, während dies in der Placebo-Gruppe bei lediglich 9 Personen (14 %) der Fall war. Diese Ergebnisse spiegeln auch wider, wie nach Beendigung der Studie weiter mit dem Prostatakarzinom verfahren wurde. In der Verum-Gruppe konnten 114 Studienteilnehmer (92,6 %) das bisherige Verfahren fortführen (active surveillance bzw. watchful waiting), während das nur auf 38 Teilnehmer (74 %) der Placebo-Gruppe zutraf. Nebenwirkungen traten keine auf.

Ein anderes Nahrungsergänzungsmittel hat über Jahre hinweg für Aufmerksamkeit gesorgt: Der Extrakt mit dem Namen „Prostasol“ wird aus acht chinesischen Kräutern, Wurzeln und Pilzen hergestellt und ist das Nachfolgeprodukt von PC-Spes, das wegen Verunreinigungen durch synthetische Östrogene verboten wurde. Der Extrakt soll laut Firmenangabe auch bei hormonunempfindlichen Patienten helfen. Klinische Studien waren zu dem neuen Produkt nicht auffindbar. Durch den sehr hohen Phytoöstrogengehalt wird die Testosteronbildung gesenkt, jedoch auch die Neigung zu Thrombose und Lungenembolie erhöht (Clement und Bubley, 2008). Der Extrakt sollte daher unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

Modifiziertes Citruspektin (MCP) ist ein hochmolekulares Polysaccharid, das in Zitrusfrüchten vorkommt und durch ein spezielles Verfahren in ein niedermolekulares Pektin, das über den Verdauungstrakt vom Körper aufgenommen werden kann, umgewandelt wird. Dadurch verfügt es über ein geringes Molekulargewicht von weniger als 20.000 Dalton und eine hohe Bioverfügbarkeit. MCP ist in der Lage, die Metastasierung von Krebszellen durch Blockade von kohlenhydratbindenden Proteinen (Galektinen) zu hemmen. Zusätzlich erleichtert es die Detoxifikation von Schwermetallen und hilft den postprandialen Blutzuckeranstieg und den Cholesterinspiegel im Blut zu normalisieren. Alle diese Eigenschaften wirken sich günstig gegen Prostatakrebs aus.

Leider ist die klinische Studienlage mit MCP derzeit noch zu gering, um eine abschließende Bewertung vorzunehmen. Bislang hat es erst zwei solcher Studien gegeben. Bezüglich der PSA-Verdopplungszeit konnte im Rahmen einer Pilotstudie die Wirksamkeit von 15 g MCP pro Tag nachgewiesen werden. Bei vier von sieben Prostatakrebspatienten kam es zu einer signifikanten Verlängerung der PSA-Verdopplungszeit (Strum et al., 1999).

Im Rahmen einer Phase-II-Pilotstudie wurde die PSA-Verdopplungszeit vor und nach einer 12-monatigen Einnahme von MCP verglichen. Bei sieben von zehn Probanden verlängerte sich die PSA-Verdopplungszeit signifikant (p<0,05). Auch diese Studie lässt vermuten, dass MCP die PSA-Verdopplungszeit bei Männern mit rezidivierendem Prostatakrebs verlängern kann. (Guess et al., 2003)

Präklinische Studien zeigen, dass MCP die Ausbreitung von Prostata- (Jun Yan und Katz, 2010), Colon- (Hayashi et al., 2000), Leber- (Liu et al., 2008) und Hautkarzinomen (Platt und Raz, 1992) verhindern kann.

Für die Entstehung von Metastasen ist zunächst ein „Verklumpen“ von Krebszellen nötig. Dieser Vorgang wird durch Galektine (Galektin-3) auf den Oberflächen der Krebszellen herbeigeführt. Die galaktosereichen MCP-Moleküle haben eine sehr hohe Bindungsaffinität für eben diese Oberflächengalektine der Krebszellen. Sie können sich hierdurch mit den Krebszellen verbinden und diese in ihrer Aggregation, Adhäsion und Metastasierung hemmen.

Überblick der krebshemmenden Wirkungen von MCP (Raz, 2009)
  • MCP verfügt über die Fähigkeit, die sich bereits in der Blutbahn befindlichen Krebszellen an der Adhäsion am Zielendothel des Blutgefäßes zu hindern.
  • MCP kann die Invasion in das neue Gewebe verhindern.
  • MCP kann, durch die Blockade von Galektin-3, das Überleben neuer Metastasen-Kolonien verhindern.
  • Durch die Blockade des Oberflächengalektins kann die Angiogenese der Metastase reduziert werden.

Speziell in der Prostatakrebsforschung sind die Ergebnisse bisheriger Forschungen vielversprechend: MCP ist sehr gut verträglich und nahezu nebenwirkungsfrei. Bei in vivo Untersuchungen an tumortragenden Tieren konnte nachgewiesen werden, dass oral verabreichtes MCP die Lungenmetastasierung von Prostatatumoren und von B16-F1 Melanomen hemmt. In vitro zeigte MCP antitumorale Wirkung bei Colon-, Ovarial- und Prostatatumorzellen (Azémar et al., 2007). Einer in vivo Studie von Nangia-Makker et al. zufolge reduziert MCP das Tumorwachstum, die Angiogenese und die Metastasierung in Tumoren, die Galektin-3 Moleküle enthalten. Dies trifft insbesondere auf Brust- und Colonkrebs zu (Nangia-Makker et al., 2008).

Eine neuere, 20 Jahre dauernde Studie von Wilson und Mitarbeitern aus dem Jahr 2011 an 47.911 Männern zeigt, dass auch der Konsum von Kaffee eine protektive Wirkung auf das Prostatakrebsrisiko ausübt. Männer, die pro Tag sechs oder mehr Tassen Kaffee zu sich nahmen hatten ein um 18 % geringeres relatives Risiko an Prostatakrebs zu erkranken als Männer, die keinen Kaffee tranken. Dieses Ergebnis war noch deutlicher für die Entwicklung eines letalen Prostatakrebses, mit einem um 60 % reduzierten relativen Risiko bei sechs oder mehr Tassen Kaffee am Tag. Die Ergebnisse sind bereinigt bzgl. des Einflusses anderer Risikofaktoren, wie Rauchen, Übergewicht u. ä. Die Wirkung des Kaffees wurde auf andere Komponenten als das Koffein zurückgeführt (Wilson et al., 2011). Kaffee dient insbesondere in den USA als Hauptquelle von Polyphenolen, wie der Phenolsäure Chlorogensäure.

Brokkoli enthält große Mengen an Glukoraphanin, das durch das Enzym Myrosinase in Sulforaphan umgewandelt wird (Herr et al., 2013). In zahlreichen Studien konnten durch den Einsatz von Sulforaphan allein oder in Kombination mit anderen Naturstoffen oder Medikamenten bereits viele gesundheitsförderliche Effekte nachgewiesen werden, unter anderem eine Antikrebs-Wirkung (Kallifatidis et al., 2009; Kallifatidis et al., 2011; Rausch et al., 2010; Zhou et al., 2010). Bei der Zubereitung von Brokkoli wird dieser üblicherweise gekocht, wodurch die Myrosinase inaktiviert wird. Dies passiert auch bei handelsüblichem, tiefgefrorenem Brokkoli, der vor dem einfrieren blanchiert wird. Dadurch wird bereits ein Teil der Myrosinase inaktiviert. Nach der empfohlenen Zubereitung ist schließlich so gut wie keine Aktivität mehr vorhanden (Dosz und Jeffery, 2013). Um die Sulforaphan-Ausbeute zu erhöhen kann man einen einfachen Trick anwenden: Isst man zu gekochtem Brokkoli ein Gemüse, das ausreichend aktive Myrosinase enthält (z. B. Meerrettich, Wasabi, rohe Brokkolisprossen), kann durch diese auch das Glukoraphanin aus dem Brokkoli zu Sulforaphan umgesetzt werden. Dadurch kann die Sulforaphan-Absorption aus Brokkoli deutlich erhöht werden (Cramer und Jeffery, 2011; Daily Mail Reporter, 2011). Rohe Brokkolisprossen enthalten zudem 10- bis 100-mal mehr Glukoraphanin (Fahey et al., 1997) als Brokkoli (ca. 55 mg in 500 g) (Herr und Büchler, 2010).

Die umfangreichen Daten aus epidemiologischen, in vitro, in vivo und klinischen Studien (von Löw et al., 2007) rechtfertigen die Empfehlung von lykopinreichen Tomatenprodukten, Selen (bei Mangel), Soja, Grüntee und Granatapfel-Polyphenolen zur Prävention des Prostatakarzinoms. Auch dürfte in Abhängigkeit der individuellen Tumorbiologie und Bioverfügbarkeit der Pflanzenstoffe eine zum Teil deutliche Verlangsamung der Krebsprogression erreicht werden können. Aufgrund präklinischer Studien ist auch Kurkumin (Kurkuma) ein vielversprechender Naturstoff gegen Prostatakrebs (von Löw et al., 2007).

Diese Naturstoffe können aber wohl weder eine sichere Heilung erreichen noch eine notwendige kurative Behandlung ersetzen. Wie insbesondere am Beispiel der Granatapfel-Polyphenole gezeigt werden konnte, sind diese Naturstoffe keine Konkurrenz zur schulmedizinischen Therapie, sondern können sie wirkungsvoll ergänzen.

Während Lykopin und Tocopherole besonders beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom zu einer Risikoreduktion führen können (Key et al., 2007), scheint die Wirkung von Soja-Isoflavonen besonders das lokalisierte Prostatakarzinom zu betreffen. Eine günstige Wirkung von Granatapfel-Polyphenolen, Grüntee und Selen (bei Selenmangel) dürfte in jedem Stadium zu erwarten sein. Keines der Mittel ist an sich ein Allheil- oder Wundermittel.

Qualität und Dosierung: Die Qualität der auf dem Markt vorhandenen Produkte schwankt stark. Nur qualitativ hochwertige Produkte mit ausreichendem Wirkstoffgehalt in einem natürlichen Spektrum können auch eine ernährungsphysiologische Wirkung erzielen.

In der Prävention ist sicher der regelmäßige Verzehr ernährungsphysiologischer Mengen chemopräventiver Pflanzenstoffe zu befürworten. Bei der adjuvanten Ernährungstherapie des Prostatakarzinoms ist noch zu prüfen, ob die dauerhafte oder die intermittierende Gabe höher dosierter Pflanzenstoffe vielleicht vorteilhafter ist. Hochdosierte Mengen Polyphenole sollten unter ärztlicher Kontrolle der Leber- und Nierenwerte eingenommen werden.

Als Arzt und Betroffener sollte man immer daran denken, dass beim fortgeschrittenen, metastasierten Prostatakarzinom vor allem unter Anti-Hormontherapie sich die Tumorbiologie sehr dynamisch verändert und normalerweise gesunde Stoffe, wie z. B. Vitamin D (Ahn et al., 2008) oder Isoflavone (Kurahashi et al., 2007), u. U. eine paradoxe Wirkung haben können, indem sie das Tumorwachstum fördern. So wie sich die individuelle Beschaffenheit der Tumorbiologie im Krankheitsverlauf allmählich verändert, muss sich auch die Therapie anpassen. Daher sollte der Erfolg der Naturstoffe, insbesondere auch hochdosierter Phytoöstrogene, und auch der Erfolg von Änderungen in der Einnahme an der PSA-Dynamik gemessen werden.

Effektiv Knochenmetastasen vorbeugen

In der Forschung wird immer deutlicher, dass dem Knochenstoffwechsel und der Knochen­integrität beim Prostatakrebs eine sehr hohe Bedeutung zukommt. Bei Patienten unter Hormontherapie ist der Knochenabbau deutlich erhöht. Durch den Knochenschwund wird die Knochenmetastasierung als Haupttodesursache erleichtert. Auch vor der Diagnose von Metastasen kann bei aggressiven Prostatakarzinomen die Gabe von Bisphosphonaten (zuvor Zahn- und Kiefercheck beim Zahnarzt) sinnvoll sein. Dazu werden oft hohe Dosen Calciumcarbonat empfohlen.

Zu viel Calcium erhöht Prostatakrebsrisiko

Eine Metaanalyse von 12 klinischen Studien zeigt, dass Männer mit Prostatakrebs unter Hormonentzugstherapie bei einer Zufuhr von 500-1000 mg Calcium und 200-500 IU Vitamin D pro Tag dennoch eine verminderte Knochendichte aufwiesen. Die Autoren der Metaanalyse in Oncologist verweisen insbesondere auf die Sicherheitsbedenken in Bezug auf eine hohe Calciumzufuhr, welche das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für fortgeschrittenen Prostatakrebs erhöht (Datta und Schwartz, 2012). Eine Supplementierung nützt somit nichts, sondern schadet sogar möglicherweise.

Hohe Calciummengen (über 2 g/Tag) erhöhen insbesondere das Risiko eines aggressiven Prostatakarzinoms um mindestens das 2,5-Fache (z. B. Skinner und Schwartz, 2008; Giovannucci et al., 2006), steigern das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um ca. 30 % (Bolland et al., 2010) und schädigen darüber hinaus die Darmflora durch eine Milieu­ver­ände­rung (Alkalisierung). Eine proteinreiche Kost und die Alkalisierung des Dickdarms tragen zu einer erhöhten Ammoniak- und Toxinbelastung des Darmes (Fäulnisstoffwechsel statt Fermentation) und der Leber bei, die eine Fatigue des Krebskranken mit verursachen oder verstärken kann (Jacob, 2008).

Der World Cancer Research Fund (WCRF) und das American Institute for Cancer Research (AICR) kommen 2007 in ihrem zweiten umfassenden Bericht zu Ernährung, Bewegung und Krebsvorbeugung zu folgender Risikoeinstufung: Eine calciumreiche Ernährung – auch durch hochdosierte Supplemente – erhöhen ab einer Gesamttagesdosis von 1,5 g wahr­schein­lich das Prostatakrebsrisiko (zweithöchste Evidenzstufe von vier Evidenzstufen). Selen, selenhaltige Lebensmittel und lykopinhaltige Lebensmittel wirken wahrscheinlich protektiv gegenüber Prostatakrebs.

Tumormilchsäure greift Knochen und Bindegewebe an

Auch hier ist eine basenreiche Kost besonders günstig und wichtig: So konnte in verschiedenen Untersuchungen gezeigt werden, dass sich der höhere Basengehalt echter pflanzlicher Kost sehr positiv auf die Knochendichte auswirkt, wohingegen eine protein- und fleischreiche Kost die Häufigkeit von Hüftbrüchen stark erhöht (Abelow et al., 1992; Arnett, 2003; Ball und Maughan, 1997; Barzel, 1995; Brown et al., 2000; Buclin et al., 2001; Bushinsky, 1997; Bushinsky et al., 2000 und 2003; Frassetto et al., 2000; Giannini et al., 1999; Jajoo et al., 2006; Lemann et al., 2003; Lutz, 1984; Marsh et al., 1988; New, 2001a, b und 2002; New et al., 1997, 2000 und 2003; Sebastian et al., 1994; Sellmeyer et al., 2001; Tucker et al., 1999; Witasek et al., 1996).

Unser Stoffwechsel ist nicht auf die heutige kaliumarme sowie protein- und säurereiche Ernährung eingestellt (Sebastian et al., 2002). Die säurereiche Kost führt selbst bei sonst gesunden Personen zu einer niedriggradigen systemischen Übersäuerung. Diese latente Übersäuerung nimmt im Alter mit abnehmender Nierenfunktion zu (Frassetto et al., 1996). Bei zunehmender auch niedriggradiger Übersäuerung erschöpfen sich die Pufferreserven des Körpers: es werden verstärkt Mineralstoffdepots in den Knochen angegriffen.

Dies gilt umso mehr für den fortgeschrittenen Prostatakrebs, wo auch die Milchsäureproduktion des Tumors den Organismus zusätzlich belastet. Bei Krebszellen ist die Zellatmung stark eingeschränkt und wird durch eine aerobe Glykolyse (Warburg-Effekt) zum Teil ersetzt. Hierbei korreliert das Ausmaß der Milchsäure-Produktion positiv mit der Malignität und der Radio-/Chemotherapieresistenz des Tumors sowie der schlechten Prognose (Walenta und Mueller-Klieser, 2004; Walenta et al., 2000; Sattler et al., 2007). Eine Ausleitung der Milchsäure, die den Tumor vor Immunabwehr, Radio- und Chemotherapie schützt und die Invasion fördert, könnte daher ein bisher übersehener zentraler Bestandteil der Krebstherapie sein.

Zudem setzt der Körper in einem sauren Milieu vermehrt entzündungsfördernde Substanzen wie NF-kappaB, TNF-alpha und COX-2 frei, welche den Knochenabbau beschleunigen (Frick et al., 2005, Krieger et al., 2007) und ein insgesamt proentzündliches, tumorfreundliches Milieu schaffen.

Calciumstatus verbessern mit Kaliumcitrat

Wer es über die Ernährung allein nicht schafft (hierbei ist die persönliche Einschätzung oft zu optimistisch), kann dem Verlust von Knochensubstanz auch durch die Einnahme eines Citrat-Basenpulvers entgegenwirken. Dabei ist es sinnvoll, das Knochenmineral Calcium in einer synergetischen Mischung mit Vitamin D, Magnesium und vor allem Kalium zuzuführen. Für Kaliumcitrat ist in klinischen Studien nachgewiesen, dass es dem Calciumverlust über die Niere und dem Calciumabbau aus dem Knochen entgegenwirkt (Jehle et al., 2006; Marangella et al., 2004; Sellmeyer et al., 2002). Damit wirkt es gleich von zwei Seiten der Osteoporose entgegen. Calcium bleibt im Knochen und kommt nicht ins Blut, wo es das Tumorwachstum fördert. Bei Zellkulturen aus Prostatektomien wachsen im calciumarmen Nährmedium keine Krebszellen, sondern normale Zellen heran (Dalrymple et al., 2005).

Da bei Prostatakrebs eine milchproduktefreie Ernährung sinnvoll ist, kann es zu einer Minderversorgung mit Calcium kommen. Anzustreben ist eine tägliche Aufnahme von insgesamt 1 g Calcium. Calciumcitrat und Calciumlaktat sind gut bioverfügbar und werden insbesondere bei Personen mit wenig Magensäure wesentlich besser aufgenommen als Calciumcarbonat. Durch die sinnvolle Kombination von Kalium sowie Calcium und Magnesium im Verhältnis 3:2 als basische Verbindungen (z. B. Citrate) werden alle wichtigen Mineralstoffe zur Verbesserung der Knochendichte zugeführt, ohne dass es zu einer Calciumüberladung kommt. Speisesalz und eine Ernährung, die viel tierisches Protein enthält, greifen die Knochen an und sollten stark reduziert werden.

Präbiotische Ballaststoffe führen zu einem gesunden, sauren Dickdarm-Milieu und verstärken die günstige Wirkung von Kaliumcitrat auf den Mineralhaushalt, indem die Aufnahme von Magnesium und Calcium aus der Nahrung gesteigert – ihre Ausscheidung jedoch vermindert wird (Sabboh et al., 2006). Bei Osteoporose ist die Zufuhr von Magnesium genauso wichtig wie die Einnahme von Calcium. Denn der Magnesiumgehalt ist im Knochen ebenso stark reduziert. Auch nimmt bei Magnesium-Mangel die Serum-Konzentration von Vitamin D ab.

Durch den Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts wird also die ungünstige Calciumüberladung des Blutes verhindert, weil das Calcium im Knochen bleibt und nicht als Puffersubstanz entnommen wird. Wer also das Problem ursächlich angeht, richtet durch eine einseitige Calciumsupplementation nicht weiteren Schaden an, sondern stärkt den Knochen und die Gesundheit. Sehr wichtig für die Gesunderhaltung des Knochens ist auch regelmäßige Bewegung und Nicht-Rauchen!

Entzündungsmodulation zum Knochenschutz

Das Fortschreiten der Osteoporose wird insbesondere von einer Entzündungsaktivierung des Knochens vorangetrieben. Hier steht nun der ‚Receptor activator of nuclear factor kappaB ligand‘ (RANKL) im Mittelpunkt der Forschung. Er gilt als Hauptschuldiger für die Osteoklastenaktivierung und damit den verstärkten Knochenabbau (Rauner et al., 2007). Übrigens führt Rauchen zu einer NFkappaB-Aktivierung, was wahrscheinlich der Grund für den verstärkten Knochenabbau bei Rauchern ist. Raucher können aufgrund der reduzierten Knochendichte oft am Röntgenbild erkannt werden.

Neue Behandlungsansätze zum Knochenschutz (Denosumab) setzen daher an der Entzündungsmodulation an. Hier könnten Granatapfelpolyphenole (als potente NFkappaB-Hemmer), Granatapfelsamenöl (Mori-Okamoto et al., 2004) sowie Kalium-, Magnesium und Calciumcitrat einen wirkungsvollen, nebenwirkungsfreien, natürlichen Ansatz bieten.

Bor, Silizium und Vitamin K2

Bor ist ein Spurenelement, das in Früchten, Gemüse und Nüssen vorkommt. Auch wenn es wie Silizium bislang (wohl zu Unrecht) als nicht essentiell gilt, dürfte es eine wichtige Rolle für die Knochengesundheit, Entzündungsmodulation (Entzündungshemmung) sowie Gehirnfunktion spielen (Nielsen, 2008). Bor verbessert u. a. die Verwertung von Calcium, Vitamin D und Magnesium.

In verschiedenen präklinischen Studien wurden günstige Effekte gegen Prostatakrebszellen festgestellt (z. B. Barranco und Eckhert, 2004; Gallardo-Williams et al., 2004).

Borsäure wirkt hemmend auf Serumproteasen wie das PSA (Gallardo-Williams et al., 2003), das nicht nur der Tumormarker bei Prostatakrebs ist, sondern auch eine wichtige Rolle bei dessen Wachstum (vermittelt über IGF-1) spielt. Borsäure verminderte bei Mäusen das PSA um 87 % und verringerte in einem Prostatakrebs-Maus-Modell die Tumorgröße (Gallardo-Williams et al., 2002). Es können bei Borgabe falsch niedrige PSA-Werte auftreten. Die Einnahme sollte dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden.

Während eine Fallkontrollstudie (Cui et al., 2004) eine hohe Risikoreduktion bei Prostatakrebs durch Borzufuhr in der Ernährung feststellte, konnte eine andere Studie (Gonzalez et al., 2007) dies nicht bestätigen.

Von besonderer Bedeutung ist auch Silizium. In der Framingham-Studie ging eine hohe Siliziumzufuhr mit deutlich erhöhter Knochendichte in Hüften und Wirbelsäule einher (Jugdaosingh et al., 2004). Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten 30 Jahre (Jugdaohsingh, 2007) belegen eine wichtige Rolle in der Knochenbildung und im Bindegewebe, insbesondere auch in der Kollagensynthese und Matrixmineralisierung. Diese Faktoren sind für die Vermeidung von Tumorinvasion und Metastasierung bedeutsam.

Vitamin K2 (Menaquinon) hat eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit und Aktivität als Vitamin K1 (Phyllochinon). Studien (Übersicht: Plaza und Lamson, 2005) zeigen, dass dieses Vitamin eine wesentliche Rolle darin spielt, das Calcium aus dem Blut, wo es schaden kann, in den Knochen zu schaffen, wo es hingehört. Vitamin K2 hemmt u. a. die Osteoklastenaktivität. Eine Osteoporose-Therapie mit Vitamin D kann durch Vitamin K2 unterstützt werden. K2 wurde in verschiedenen klinischen Studien auf seine Wirksamkeit in der Osteoporoseprophylaxe und -therapie getestet: Bei Frauen nach der Menopause wirken 45 µg Vitamin K2 signifikant gegen Osteoporose. Diese Wirkung kann durch Vitamin D und Bisphosphonate noch synergistisch gesteigert werden.

Eine deutsche Forschergruppe aus Heidelberg (Deutsches Krebsforschungszentrum; Nimptsch et al., 2008) zeigte, dass das Prostatakarzinomrisiko in der Gruppe mit höchstem Vitamin K2 (nicht aber K1) 35% niedriger war als in der Gruppe mit dem niedrigsten Vitamin K2. Beim fortgeschrittenen Prostatakrebs war das Risiko sogar 63% niedriger. Vitamin K2 wird durch bakterielle Fermentation gewonnen. Auch hier zeigt sich, wie günstig sich eine gesunde Darmflora und fermentierte Lebensmittel wie Natto für die Gesundheit auswirken können.

Zusammenfassung der Empfehlungen zur Chemoprävention und adjuvanten Ernährungstherapie des Prostatakarzinoms

Als Grundlage gelten die allgemeinen Empfehlungen zur Prävention von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören Nichtrauchen, täglich maßvolle Bewegung möglichst an der frischen Luft, ausreichend Sonnenlicht (ohne Sonnenbrand), mäßiger Alkoholkonsum, Entspannung und eine positive Lebenseinstellung.

Je mehr Studien veröffentlicht werden, desto widersprüchlicher werden leider oft die Ergebnisse. Diese einfachen Lebensweisheiten haben Jahrtausende überdauert: Die goldene Mitte, also das richtige Maß und die richtige Auswahl, und positive Beziehungen sind der Schlüssel zum Glück und zur Gesundheit. Das erkannte auch schon Hippokrates: „Eine einfache Ernährung, ausreichende körperliche Bewegung und Maßhalten in allen Dingen des Lebens, ist das beste Rezept um ein Alter in Gesundheit zu erreichen.“ Dabei ist zu bedenken, dass sich unsere westliche Lebensweise bereits extrem von der Mitte entfernt hat und daher für uns die Rückkehr zur Mitte heute extrem erscheinen mag.

Die Zusammenstellung basiert auf den zuvor dargestellten Zusammenhängen, umfassenden Recherchen und den Empfehlungen des World Cancer Research Fund (www.wcrf.org).

Folgende alimentäre Maßnahmen sind in der Prävention und begleitenden Ernährungstherapie von Prostatakrebs besonders sinnvoll:

Übergewicht: Gewichtsnormalisierung mit Dr. Jacobs Ernährungsplan ist ideal für eine gesunde und nachhaltige Gewichtsreduktion bei Prostatakrebspatienten geeignet. Das viszerale Fett wird allmählich abgebaut und Insulin-, IGF-, Blutzucker- und Cholesterin­werte normalisieren sich erfahrungsgemäß zunehmend, wenn dem Ernährungsplan gefolgt wird.

Hypercholesterinämie: führt zu einer deutlichen Risikoerhöhung eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms; besonders empfehlenswert: Dr. Jacobs Ernährungsplan, ballaststoffreiche Ernährung, Granatapfel-Polyphenole, ggf. Statine (in Kombination mit Q10).

Gemüse, Kräuter, Obst, Pflanzenkost (8-10 Portionen täglich):

  • Grüntee (ca. 0,5-1 Liter über den Tag verteilt; hier ist „Bio“ sinnvoll)
  • Soja (Tofu, Sojabohnen, Natto, Sojamilch; reich an Isoflavonen)
  • Tomaten (als Tomatenmark oder Saft mit Olivenöl für die verbesserte Resorption des lipophilen Lykopins, 30 mg Lykopin sind in ca. 300 ml Tomatensaft oder in 50 g Tomatenmark enthalten. Frische Tomaten enthalten nur 5 mg pro 100 g)
  • Schwefelaktive Pflanzenstoffe: Kreuzblütler (Brokkoli, besonders auch der Strunk, frisch zermahlene Brokkolisamen (höchster Sulforaphangehalt), Brokkolisprossen (roh), Blumenkohl, Kohl, Meerrettich und Senf), Knoblauch, Bärlauch, Zwiebeln
  • Gelbwurz (Kurkumin), Curry
  • Granatapfel-Polyphenole (ca. 600 mg Polyphenole als Gallussäure-Äquivalent)

Ballaststoffe: Eine pflanzenreiche Ernährung ist naturgemäß reich an Ballaststoffen. Empfohlen werden täglich mindestens 30 g Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Gemüse und Obst, insbesondere Leinsamen, der besondere Phytoöstrogene (Enterolactone) enthält. 

Tierische Lebensmittel:

  • Den Konsum von Fleisch, insbesondere von rotem Fleisch, Fleischerzeugnissen und Wurst, auf maximal einmal wöchentlich eine kleine Portion beschränken.
  • Milchprodukte maximal reduzieren (Calcium, IGF-1 und Wachstumsfaktoren).
  • Den Verzehr von Eiern und Lebensmittel mit Ei stark reduzieren.
  • 2-mal wöchentlich schonend zubereiteter Kaltwasserfisch (DGE-Empfehlung) 

     Mehr nützt nicht mehr, sondern kann auch schaden.

Calcium: Nur in Maßen, maximal 1,5 g am Tag aus allen Quellen. Einzeldosis max. 400 mg.

Pflanzliches Protein: Regelmäßig sojahaltige Mahlzeiten (Tofu) als gesunder Fleischersatz mit Phytoöstrogenen.

Fette:

  • Weniger ist besser! Sehr fettarm ernähren! 10 % der Energie aus Fett.
  • Aber: Bei Kachexie ist eine kalorien- und fettreichere Ernährung notwendig, um einem unerwünschten Gewichtsverlust entgegenzuwirken.
  • Gesättigte Fette (Fleisch, Käse, Schokolade), Transfettsäuren, Arachidonsäure (Fleisch, Wurst) und Omega-6-Fettsäuren meiden. 
  • Besser: Omega-3-Fettsäuren (z. B. in frischem Leinöl, Hanfsaat, Chia-Samen oder Kaltwasserfisch, Lachs, Hering, Sardinen), aber auch nur in moderaten Maßen konsumieren. Mehr ist nicht besser, sondern kann schaden.
  • Walnüsse enthalten gesunde Fett- und Pflanzenstoffe gegen Prostatakrebs. 
  • Omega-3-Fettsäuren mit großer Sorgfalt verarbeiten und nicht braten. Leinöl muss frisch sein.

Kohlenhydrate mit hohem glykämischem Index (Zucker, Weißmehl, Pommes frites etc.): Sehr deutliche Reduktion, um postprandiale Blutzucker- und Insulinspitzen zu meiden. Zucker mit unschädlichen Süßungsmitteln ersetzen (Stevia, Xylit, Erythrit). Immer komplexe, langsam verwertbare Kohlenhydrate (wie z. B. Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Ballaststoffe) bevorzugen.

Hohe Insulin- und IGF-1-Spiegel fördern Prostatakrebs. Die Kombination von tierischem Protein und Kohlenhydraten mit hohem glykämischem Index führt zur höchst möglichen Insulinausschüttung. 

Flüssigkeit: mindestens 1,5-2 Liter energiefreie Flüssigkeit (Wasser, Grüntee, Kräutertee). Sind im Haus noch Kupferleitungen oder sogar alte Bleileitungen verlegt, sollte ein Wasserfilter zum Entfernen des Kupfers verwendet werden.

Weichmacher, Bisphenol A: Nahrungsmittel aus Dosen und Plastik reduzieren.

Vitamine und Spurenelemente:

  • 55-200 µg Selen (Nahrungsergänzungsmittel als Natriumselenit oder Selenat). Wenn kein Mangel vorhanden ist, können Dosen um 200 µg Selenmethionin möglicherweise das Diabetes-Risiko erhöhen. Bei Dauereinnahme Überprüfung des Selen-Status.
  • 50 I.E. Vitamin E: aus Nahrungsmitteln wie Weizenkeimen oder niedrig dosierten Nahrungsergänzungsmitteln
  • Ggf. 1 g DHA/EPA täglich supplementieren (bei Ernährung ohne Fisch) zusammen mit natürlichen Antioxidantien wie Granatapfel-Polyphenolen (aktivieren das Schutzenzym PON-1) und im Rahmen einer sehr fettarmen Ernährung
Neben viel Bewegung ist für die Knochen besonders wichtig:
  • Bor (Aprikosen, Pfirsiche, Trockenobst, Nüsse) und Silizium
  • 45 µg Vitamin K2 (aus Natto oder Nahrungsergänzung)
  • Vitamin D: Durch ausreichend Sonnenlicht (Bewegung im Freien). Die Bestimmung der Blutwerte ist unbedingt anzuraten. Im Winter und bei geringer Sonnenexposition werden häufig 2000-3000 I.E. als Supplement benötigt. Erreicht werden sollten Werte zwischen 75-150 nmol/l. Besonders unter Hormontherapie ist auf ausreichende Blutpegel zu achten.
  • Kaliumcitrat, Magnesiumcitrat und Calciumcitrat (aber keine Supplemente mit hohen Calciumeinzeldosen!)
Bewegung und Sport

Täglich 15-30 Minuten Bewegung genügen, um eine allgemeine Verbesserung der Gesundheit zu bewirken (Spazierengehen, joggen, tanzen, Fahrrad fahren, Gartenarbeit). Doch gegen Prostatakrebs bedarf es mehr: Drei Stunden körperlich anstrengender Sport in der Woche sind das Minimum.